Mundrose (periorale Dermatitis)

Die Mundrose ist eine von unzähligen Hauterkrankungen, welche vorrangig im Gesicht auftritt. Diese Art der Erkrankung ist nicht ansteckend und auch nicht weiter gefährlich, sondern für den Betroffenen vielmehr ein kosmetisches Problem.

Mann leidet an Mundrose Mundrose (periorale Dermatitis) ist eine chronische Entzündung der Haut im Bereich des Mundes. (Foto by: olly18 / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Was ist eine Mundrose
    Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Gesichtshaut, die vor allem um den Mund herum auftritt. Sie kann sich aber auch um die Augen, die Nase oder auf der Stirn bilden.
  • Symptome
    Es kommt zu unschönen und unangenehmen Pusteln und Rötungen der Haut.
  • Ursachen
    Oft lösen Stoffe in kosmetischen Produkten eine Reaktion aus. Aber auch die Antibabypille und UV-Strahlung können Auslöser sein. Ebenso wie Hormonschwankungen während der Menstruation und genetische Veranlagungen.
  • Behandlung
    Zu Beginn werden alle möglichen Ursachen eingegrenzt und falls notwendig eingestellt. In schweren Fällen werden auch Antibiotika verschrieben.
  • Mögliche Komplikationen
    Es ist üblich, dass zu Beginn jeder Behandlung sich der Zustand zuerst verschlimmert, bevor er ganz abheilen kann.
  • Vorbeugung
    Es ist wichtig bei empfindlicher Haut auf die Zutaten von Cremen und Pflegeprodukten zu achten. Sind diese medizinisch getestet? Auch sollten sie für Allergiker geeignet sein.

Was ist eine Mundrose?

Die Mundrose wird in der medizinischen Fachsprache auch als periorale Dermatitis bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine unangenehme Entzündung der Gesichtshaut, die hauptsächlich um den Mund herum auftritt - daher verdankt diese Erkrankung ihren Namen. Doch auch rund um die Augen, auf Nase oder Stirn können sich die unschönen Pusteln zeigen.

Im Volksmund wird die Mundrose übrigens auch als Stewardessenkrankheit bezeichnet - dieser Name rührt von der Tatsache, dass einst Stewardessen kortisonhaltige Cremes aus Amerika mit nach Deutschland brachten. Diese Cremes falsch angewandt können die Mundrose deutlich verschlimmern. Tatsächlich trat die Erkrankung Mundrose zuerst in Amerika und erst später in Europa auf. Bekannt ist diese Form der Erkrankung bereits seit etwa 40 Jahren. Frauen sind deutlich häufiger als Männer von der Mundrose betroffen.

Ursachen der Mundrose

Kosmetische Produkte

Von der Mundrose betroffen sind vorwiegend Frauen und Mädchen im jungen und mittleren Alter, die sehr viele kosmetische Produkte benutzen. Daher nimmt man an, dass diese Kosmetika der Hauptauslöser für die Mundrose sind. Experten gehen davon aus, dass die Haut abhängig von diesen Cremes beziehungsweise kosmetischen Zusatzstoffen wird.

In Folge dessen trocknet die Haut zunehmend aus, es kommt zu einer Überfeuchtung der Haut und deren natürliche Barriere wird gestört. In Folge dessen greifen betroffene Personen wiederum vermehrt zu Feuchtigkeitscremes, was einen echten Teufelskreis auslöst. Oft tritt die Mundrose auch in Verbindung mit Neurodermitis auf.

Antibabypille und UV-Strahlung

Kennt man diese Ursachen, ist es sicher nicht weiter verwunderlich, dass diese Erkrankung vor allem in den letzten Jahren vermehrt auftritt. Natürlich kommen aber auch andere Ursachen für die Mundrose in Frage. Die Antibabypille beispielsweise kommt als Ursache ebenso in Frage wie zu viel schädliche UV-Strahlung.

Hormonschwankungen und Pilzbefall

Auch Hormonschwankungen während der weiblichen Menstruation oder auch ein Befall von Pilzen im Magen- und Darmtrakt kann eine Mundrose verursachen. Selbst bestimmte Arten von Zahnpasten gelten als Ursache für diese Erkrankung.

Genetisch bedingt

Ebenso kann die Mundrose genetisch veranlagt sein und nur dann ausbrechen, wenn bestimmte Auslöser wie Stress oder Hektik vorliegen. Bei Problemen in Beruf oder Partnerschaft tritt die Mundrose ebenso vermehrt auf. Auffällig ist zudem, dass besonders oft Frauen in Führungspositionen oder in gesellschaftlich höherer Stellung von der Mundrose betroffen sind.

Symptome der Erkrankung Mundrose

Charakteristisch für die Mundrose ist eine gerötete Haut, die brennt und spannt. Zudem treten - vor allem im Mundbereich und rund um die Augen - kleine rote Knötchen mit unansehnlichen Pusteln auf. Meist sind die Nasolabialfalten sowie das Kinn betroffen - so entsteht der Eindruck eines Ringes

. Die Knötchen sind zwar nicht sehr groß und haben höchstens eine Durchmesser von zwei Millimetern, wirken aber doch eher unästhetisch und sind für die meisten Patienten ein echtes kosmetisches Problem.

Die sehr kleinen Bläschen jedoch können sich auch zu größeren Arealen zusammenlegen und sogenannte Plaques bilden. In besonders schweren Fällen der Mundrose ist das gesamte Gesicht geschwollen und gerötet.

Schlimmstenfalls können sich aus der Mundrose auch noch weitere bakterielle Entzündungen im Gesicht entwickeln, die unbedingt behandelt werden müssen. Meist sind Frauen von dieser Erkrankung betroffen, wobei sich die Symptome zu Beginn der Regelblutung meist verstärken.

Untersuchungen & Diagnose

Die Diagnose der Mundrose kann von Hautärzten meist schon aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes und einer umfassenden Patientenbefragung gestellt werden. Die in der Regel weiblichen Patienten werden gefragt, welche Art der Kosmetik sie bevorzugen und in welchem Umfang sie diese benutzen.

Ausschließen muss der Arzt allerdings, dass es sich nicht etwa um eine allergische Reaktion oder die Hauterkrankung Rosazea handelt - deren Symptome nämlich gleichen denen der Mundrose stark.

Die Mundrose ist keine grundsätzlich gefährliche Krankheit und auch nicht ansteckend, kann jedoch unbehandelt sogar chronisch werden. In anderen Fällen wiederum vergeht diese auch ohne Behandlung von alleine wieder. Selbst schwierige Fälle jedoch vergehen mit einer entsprechenden Behandlung in der Regel spätestens nach vier bis sechs Wochen.

Behandlung, Therapie & Komplikationen

Behandlung Mundrose Schwarztee hat sich als Hausmittel bei Mundrose bewährt. (Foto by: vasilevas / Depositphotos)

Ursachen abklären

Cortisonhaltige Cremes wirken bei den meisten Patienten mit Mundrose wahre Wunder. Jedoch verbessern sich die Symptome der Erkrankung nur so lange, wie die Creme benutzt wird - bei deren Absetzen verschlimmert sich die Mundrose sofort wieder.

Erste Maßnahme zur Behandlung der Mundrose sollte es natürlich sein, alle Ursachen abzustellen - dies bedeutet, entweder die Kosmetik abzusetzen oder aber auf Sonneneinstrahlung oder die Antibabypille zu verzichten und die Haut nur mit Wasser zu reinigen.

Patienten sollten wissen, dass alle Behandlungsmethoden die Symptome der Mundrose in den ersten Tagen zunächst verschlimmern können. Nach wenigen Wochen aber ist die Mundrose dann komplett verschwunden.

Ein abruptes Absetzen aller Cremes könnte die Haut jedoch genauso irritieren - einige Patienten vertragen eine langsame Entwöhnung von gewohnten Kosmetikprodukten besser. Während der Therapie wird von den Patienten ein starkes Maß an Disziplin gefordert, denn gerade in den ersten Tagen wird die Haut vermutlich stärker spannen und brennen als vorher. Bei einer leichten Mundrose kann diese Entwöhnung von kosmetischen Mitteln bereits wahre Wunder bewirken.

Antibiotika

Nur in mittelschweren Fällen werden vom Hautarzt Salben mit dem Wirkstoff Antibiotika eingesetzt - in schweren Fällen kann Antibiotika auch in Form von Tabletten verabreicht werden.

Hausmittel

Auch einige Hausmittel gegen die Mundrose sind bekannt: Umschläge mit Schwarzem Tee beispielsweise sollen wahre Wunder bewirken. Die Gerbstoffe des Tees nämlich helfen bei der Regeneration der Haut.

Prävention & was kann ich selbst tun

Menschen, die generell an einer eher empfindlichen Haut leiden, sollten sich genau überlegen, welche Pflegeprodukte verwendet werden. Empfehlenswert könnte es sein, spezielle Produkte aus der Apotheke oder dem Reformhaus zu verwenden, denn diese sind medizinisch getestet und beispielsweise auch gut für Allergiker geeignet. Auch diese in der Regel recht gut verträglichen Produkte sollten jedoch nur sparsam angewandt werden.


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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 03.02.2010
Überarbeitet am: 01.10.2020

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